Rita ist 1 Jahr und 1 Woche nach mir zu Welt gekommen. Sie ist demnach auch ein "Krebs".
Da wir drei Jungs im Hause waren, hatte sie es nicht leicht mit uns. Zum Unfugmachen war sie aber immer bereit und erwies sich als ganzer "Bengel". Kein Baum war ihr zu hoch und die besten Früchte wachsen, wie bekannt, ganz weit oben.
In unserem Garten hatten wir uns ein Zelt aus "geklauter" Abdeckfolie für Stroh- und Kartoffelmieten gebaut. Das Zelt bot genügend Platz und wir haben darin nächtigen können. Von wegen "pennen"! Rhabarber oder Erdbeeren aus Nachbars Garten stibitzen und ein "Nachtmahl" für unsere hungrige Bande zubereiten.
Oder eine Kissenschlacht anzetteln, wenn die Eltern nicht zu Hause waren. Dabei ging schon mal war zu Bruch. Aber wir waren schon eine eingeschworene Bande und Mama fiel es schwehr, den Schuldigen zu ermitteln.
Schon frühzeitig verließ Rita das Elternhaus um bei der ORWO-Filmfabrik in Wolfen eine Lehre anzufangen. "Labor-Ratte" war aber nicht ihr Traumberuf. So probierte sie hier mal was aus und dort mal eine neue Arbeitsstelle und kam dabei wieder in unserer Gefilde, nach Mieste.
Die Liebe blieb nicht aus und Töchterchen Ellen kam zu Welt. Die Beziehung zu Ellen's Vater hielt jedoch nicht stand und Rita lernte daraufhin ihren jetzigen Mann Frank kennen. Sie heirateten und Söhnchen Martin wurde gebohren. Einige Jahre hat Familie Hanse in Mieste (in der Nähe meiner ehemaligen Schule) gewohnt.
Frank hatte eine neue Arbeitsstelle im "Westen" angetreten und der Weg von Oebisfelde war kürzer dort hin. Der Umzug in die Erdgeschosswohnung meines Hauses war die beste Lösung.
Rita erlitt einen Schlaganfall. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass sie schon einmal einen "versteckten" Schlaganfall hatte. Medikamente und Physio-Therapie brachten sie wieder auf die Beine und sie fand eine Tätigekeit in unserer "Plaste-Bude" in Oebisfelde.
Auf Grund der schlechten Auftragslage wurde Rita "arbeit-suchend" und erhielt letztendlich "HartzIV".
Ein weiterer Schlaganfall führte nun zu ihrer jetzigen einseitigen Lähmung. Soetwas wirft Rita jedoch nicht um. Sie kämpf und die Motorik kehrt langsam zurück. Von der Lähmung im Gesicht ist nichts mehr zu spühren. Rita ist immer noch in physiotherapeutischer Behandlung.
Da die Kinder schon vor langer Zeit auszogen und ihre eigenen Familien gründeten, hielten Rita und Frank nichts davon ab, Frank's neuer Tätigkeit näher zu sein und zogen in den "Westen".